Massnahmen
Der Selhofen Zopfen nahe der Gürbemündung ist ein Auengebiet von nationaler Bedeutung mit entsprechendem Schutzstatus. Im Rahmen einer Interessenabwägung gelang es, ein Projekt zu realisieren, welches die Anliegen von Naturschutz, Hochwasserschutz, Trinkwasserschutz und Naherholung ausgewogen berücksichtigt. Durch die Verlegung des Aaredamms landeinwärts wurden sowohl das Auengebiet wie die Trinkwasserfassung geschützt. Die Arbeiten wurden von 2014 bis 2016 durchgeführt. Der Uferweg verläuft seit 2015 auf dem neuen Aaredamm. Die neuen Dämme wurden bepflanzt, Abschrankungen zum Schutz des revitalisierten Auengebiets installiert und Amphibienweiher ausgehoben.
Bereits 2006/2007 wurde der Mitteldamm bei der Gürbemündung saniert. Von 2008 bis 2010 wurden Massnahmen zum Hochwasserschutz entlang der Gürbe bei Belp ergriffen.
Pläne
Öffentlichkeitsanlass
Tag der offenen Baustelle
Das Interesse am Tag der offenen Baustelle vom Samstag, 21. Februar 2015 war sehr gross. Insgesamt 240 Besucherinnen liessen sich an Führungen von den zuständigen Fachleuten über den Stand der Arbeiten informieren. Anwesend waren auch Regierungspräsidentin Barbara Egger-Jenzer und weitere Behördenvertreterinnen und -vertreter.
Entwicklungskontrolle
Wie entwickelt sich das neu revitalisierte Gebiet im Selhofenzopfen? Welche Tier- und Pflanzengemeinschaften, welche Arten stellen sich ein? Ist die angestrebte, natürliche Dynamik feststellbar? Solche und weitere Fragen interessieren im Rahmen der Entwicklungskontrolle zum Projekt Hochwasserschutz und Auenrevitalisierung Aare/Gürbemündung. Anhand von 14 Indikatoren wird die Entwicklung zu Gewässermorphologie, Ökologie und Besucherverhalten im Gebiet erfasst und ausgewertet.
In den Jahren 2016/17 sind die ersten Erhebungen zu den vorgesehenen Untersuchungsaspekten erfolgt.
So ist in einer ersten Momentaufnahme die Dichte an Äschenlarven in der Aare deutlich höher als vor der Revitalisierung. Auch die Artenzahl an nachgewiesenen Brutvögeln ist mit 54 Arten höher als vor der Revitalisierung (damals 32 Arten).