Logo Kanton Bern / Canton de BerneDie Aare im Kanton Bern

Obere Belpau

Dieses komplexe Projekt umfasst die Aareufer in den Gemeinden Belp, Münsingen und Rubigen. Der Hochwasserschutz soll gewährleistet, die Trinkwasserreserven gesichert, die Naturlandschaft aufgewertet und das Naherholungsgebiet erhalten werden.

Blick aareaufwärts mit der Hunzigenbrücke im Vordergrund. Links: Autobahn und Hunzigenau, rechts: Waldgebiet der Oberen Belpau (Auengebiet von nationaler Bedeutung (Aufnahme von 2007).

Situation

Der Perimeter des Wasserbauplans «Obere Belpau» liegt auf dem Gemeindegebiet von Belp, Münsingen und Rubigen. Er umfasst den Aareabschnitt zwischen Schützenfahrbrücke beim Schwimmbad Münsingen und Hunzigenbrücke bei der Autobahnzufahrt Rubigen. Rechtsufrig wird der Perimeter durch die Autobahn A6 begrenzt. Hier befindet sich auch die Hunzigenau. Linksufrig liegt die obere Belpau.

Projektperimeter Obere Belpau

Ausgangslage

Linkes Aareufer (Obere Belpau)

Am linken Aareufer liegt die obere Belpau, ein Auengebiet von nationaler Bedeutung. Der Uferweg zwischen Schützenfahrbrücke und Hunzigenbrücke ist ein beliebter Wander- und Spazierweg. Etwas landeinwärts liegt der auch von Reitern benützte Veloweg. Unterhalb der Schützenfahrbrücke existieren bereits Seitenarme und Inseln, die bei höherem Wasserstand überströmt werden. Weiter unten ist die Aare grösstenteils verbaut, das Ufer vereinzelt durch Buhnen befestigt. Der bestehende Aaredamm ist stellenweise zu niedrig und zu schwach. Bei Hochwasser können die Dämme beschädigt oder sogar zerstört werden. Dies würde eine Überschwemmung von Teilen des Belpmooses analog dem Hochwasser 1999 nach sich ziehen.

Rechtes Aareufer (Hunzigenau, Münsingen/Rubigen)

Der Uferweg zwischen Schützenfahrbrücke und Hunzigenbrücke ist ein beliebter Wander- und Spazierweg.

Im oberen Abschnitt weist der Auenwald nur mässig wertvolle Lebensraumstrukturen auf und ist zudem stark durch Autobahnlärm belastet. Der Aarelauf ist gradlinig und monoton. Die Ufer sind stellenweise hart verbaut. Ein Betonleitwerk und viele Buhnen sichern heute das Ufer vor Erosion.

Im unteren Abschnitt zwischen Autobahnraststätte Münsingen und Hunzigenbrücke liegt die Hunzigenau. Nach dem Hochwasser von 2005 wurden hier 2006 als Sofortmassnahmen zwei Seitenarme realisiert und der Hochwasserdamm weg vom Ufer an die Autobahn verlegt. Der Damm dient auch als Lärmschutz. Die Hunzigenau gilt als Vorzeigebeispiel für den modernen, nachhaltigen Hochwasserschutz. Die neu entstandene Naturlandschaft zieht viele Erholungssuchende an. Die Aare konnte sich seit 2006 dynamisch entwickeln. Zum Schutz von Autobahn, Baggersee und Uferweg wurde das Ufer nach Erreichen einer vordefinierten Interventionslinie im Frühling 2017 teilweise mit Buhnen gesichert. Je nach Bedarf werden weitere Blockbuhnen realisiert.

Spezielles

Die Belpau ist aus zwei Gründen ein spezieller Bereich für den Wasserbau:

Trinkwasserfassungen

Die Aaretalleitung, welche die Agglomeration Bern mit Trinkwasser versorgt, unterquert bei der Schützenfahrbrücke die Aare und verläuft danach linksufrig mit einigem Abstand zur Aare. In der Belpau herrscht entlang des gesamten Uferbereichs starke Infiltration vor, d. h. Oberflächenwasser sickert rasch ins Grundwasser. Die Trinkwasserfassungen in der Belpau befinden sich deshalb in einer Schutzzone. Die Konzession für diese Fassungen läuft noch bis 2036. Gemäss Wassernutzungsstrategie des Kantons Bern soll die Fassung danach aufgehoben werden.

Auenwald

Die Belpau zwischen Schützenfahr- und Hunzigenbrücke ist ein Auengebiet von nationaler Bedeutung. Sie ist geprägt von wertvollem Auenwald, verschiedenen Amphibiengewässern und Feuchtgebieten. Die im oberen Teil bereits früher geschaffenen kleinen Seitenarme werden unter anderem vom Biber genutzt und bilden ein wichtiges Fischrefugium. Das Auengebiet ist bundesrechtlich geschützt. Heute ist die Aue allerdings durch den Hochwasserschutzdamm von der natürlichen Dynamik der Aare abgeschnitten.

Massnahmen

Linkes Aareufer

Mögliche Varianten und Massnahmen werden derzeit erarbeitet und anschliessend in einem Fachgremium, in einer Begleitgruppe und unter Mitwirkung der Bevölkerung beurteilt und festgelegt.

Rechtes Aareufer (Münsingen/Rubigen)

Mögliche Varianten und Massnahmen werden derzeit erarbeitet und anschliessend in einem Fachgremium, in einer Begleitgruppe und unter Mitwirkung der Bevölkerung beurteilt und festgelegt.

Termine

  • Die Mitwirkung fand im Mai 2018 statt.

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  • Mitwirkung

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