Das Aareufer auf der rechten Seite in den Gemeinden Bremgarten und Kirchlindach muss saniert werden. Die Ufersicherung ist in die Jahre gekommen und es besteht die Gefahr von Schäden durch Erosion. Gleichzeitig wird die Flusslandschaft für die Erholungsnutzung attraktiver gestaltet und ökologisch aufgewertet.
Ausgangslage und Projektbeschrieb
Der Perimeter des Projekts «Aufwertung und Instandsetzung Aareraum Seftau bis Halenbrücke» erstreckt sich auf einer Länge von etwa 2 km entlang des rechten Ufers der Aare in den Gemeinden Bremgarten b. Bern und Kirchlindach. Die bestehenden Ufersicherungen weisen stellenweise grosse Mängel auf und müssen ersetzt werden. Sowohl die Blockvorlagen als auch die Blöcksätze sind auf einzelnen Abschnitten abgerutscht. Der Erosionsschutz ist nicht mehr sichergestellt, bei Hochwasserereignissen besteht die Gefahr von grösseren Erosionsschäden.
Weiter soll eine attraktive Uferlandschaft gestaltet werden, die einerseits der Naherholung dient und anderseits eine ökologische Aufwertung schafft. Mit der einzigartigen Lage unterhalb der Restwasserstrecke des Wasserkraftwerks Felsenau und oberhalb des Rückstaubereichs des Wasserkraftwerks Mühleberg stellt dieser Gewässerabschnitt zudem einen besonders wichtigen Teillebensraum der Äschenpopulation in der Aare zwischen Bern und dem Wohlensee dar. Mit den grösstenteils monotonen und hart verbauten Ufern fehlt aber gerade in diesem Abschnitt die ökologische Strukturvielfalt, welche die aquatische Fauna benötigt. Aus diesem Grund beteiligen sich der Renaturierungsfonds des Kantons Bern, der Ökofonds BKW sowie der Ökofonds naturemade Energie Wasser Bern mit einer Kostenübernahme der ökologischen Massnahmen zu je einem Drittel finanziell sehr stark an den geplanten Aufwertungsmassnahmen.
Zuständigkeiten
Der vom Projekt betroffene Gewässerabschnitt war bis 2017 Teil der Konzessionsstrecke der BKW. Mit der Konzessionserneuerung des Wasserkraftwerks Mühleberg wird die Konzessionsstrecke bis zur Halenbrücke gekürzt, mit der vorgesehenen Sanierung wird der Streckenabschnitt wieder in die Obhut des Kantons übergehen. Aufgrund der Pflichten der Konzessionärin hat sich die BKW bis zur Projektauflage federführend in der Planung eingesetzt und beteiligt sich finanziell an den Sanierungsmassnahmen. Nebst der BKW waren auch die Gemeinde Bremgarten sowie der Kanton Bern als künftiger Wasserbaupflichtiger in der Planung vertreten.
Für die Realisierung erfolgt die Projektleitung durch den Kanton Bern.
Massnahmen
Das Projekt sieht einen Ersatz der rechten Ufersicherung mit einem neuen Blocksatz in der stark beanspruchten Aussenkurve vor. In der Innenkurve der Aare, im Bereich Seftau, wird das Ufer abgeflacht, um mehr Platz für die Aare und naturnahe Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu schaffen. Zu diesem Zweck muss der Uferweg abschnittweise verlegt werden. Auf dem gesamten Abschnitt werden zudem sowohl entlang dem Aareufer als auch in der Aare zahlreiche Strukturelemente aus Wurzelstöcken, Totholz, Kies und Steinen erstellt, welche den gewässerökologischen Zustand stark aufwerten.
Termine
- Planung: 2018–2023
- Auflage: 13.09–20.10.2023
- Genehmigung: 06.05.2024
- Kreditgenehmigung: August 2024
- Ausführung: voraussichtlich ab Herbst 2024 bis Frühling 2025