Logo Kanton Bern / Canton de BerneDie Aare im Kanton Bern

Aareschlucht - Brienzersee

Der Hochwasserschutz im Haslital ist in die Jahre gekommen und muss erneuert werden. Zum einen gilt es die Massnahmen zum Schutz von Menschen und Tieren, der Landwirtschaft, der Infrastrukturen sowie der Siedlungen zu verbessern. Zum anderen sind ökologische Aufwertungen dringend nötig.

Ausgangslage

Das Haslital wurde während Jahrhunderten regelmässig überschwemmt und war weiträumig versumpft. Bergstürze und Murgänge führten dazu, dass die Aare ihren Lauf immer wieder von einer Talseite auf die andere wechselte. Das verhinderte eine intensive landwirtschaftliche Nutzung des Talbodens. Nachdem sich im 19. Jahrhundert die Hochwasserereignisse gehäuft hatten, bewilligte der Grosse Rat Massnahmen: Die Hasliaare wurde kanalisiert und der Talboden entsumpft.

Seit seiner Fertigstellung im Jahr 1880 schützt das Aarekorrektionswerk den Talboden vor Überflutungen. Die Hochwasserereignisse der Jahre 1987, 2005, 2007 und 2011 zeigten nun aber deutlich, dass das bald 140-jährige Bauwerk stark gealtert ist und die Abflusskapazität nicht mehr ausreicht. Zudem bestehen erhebliche ökologische Defizite.

Projektperimeter Aareschlucht - Brienzersee (Haslital)

Massnahmen

Der Abfluss der Hasliaare wird zwischen Aare schlucht und Balmbrücke von ca. 400 m³/s auf 530 m³/s ausgebaut. Beidseitig werden neue Dämme erstellt. Das rechte Ufer wird durchgehend einen halben Meter höher als das linke Ufer ausgebildet. Die linksufrigen Dämme werden überströmbar gestaltet. Zwischen Balm und dem Brienzersee wird so die Aare bei Abflüssen von über 400 m³/s links über den überströmsicheren Damm entlastet. Bei solchen Ereignissen sind die Überflutungsflächen in etwa gleich wie beim Hochwasser 2005. Überflutungen wird es jedoch seltener geben, als wenn die Hasliaare im aktuellen Zustand bleiben würde. Die Vorländer innerhalb der Dämme werden abgesenkt, was bereits zum Teil ausgeführt ist. Die bestehende Uferpflästerungen werden, wenn nötig, durch einen Längsverbau oder Buhnen aus Natursteinen ersetzt (Buhnen = Ufersicherung quer zur Fliessrichtung).

Der Platz für einen naturnahen Lebensraum ist über weite Strecken durch Strassen und Bahnlinien eingeschränkt. Deshalb beschränken sich die notwendigen Aufwertungen auf die Vorländer zwischen den Dämmen. Sie sollen weiterhin in der landwirtschaftlichen Nutzfläche belassen werden. Diese können aber nicht mehr in gleichem Mass wie bisher genutzt werden. Einzig die Bereiche Sandey und Aaregg werden in grösserem Umfang aufgewertet. Ausserhalb des Perimeters werden noch Flächen bestimmt, die für Flora und Fauna aufgewertet werden sollen.

Das bestehende Wegnetz ermöglicht es auch künftig, die Freizeitaktivitäten entlang der Hasliaare auszuführen. Jene Bereiche, die durch Erholungs-­ und Freizeitaktivitäten intensiv genutzt werden, sollen von ökologisch störungsempfindlichen Bereichen «entflochten» werden. Zudem ist geplant, die an die Hasliaare angrenzenden ehemaligen Auenwälder (in der Aareschlucht und beim Brienzerseedelta) zu renaturieren.

Termine

  • Vorprojekt zum Wasserbauplan Hochwasserschutz Hasliaare: 2017 - 2024
  • Mitwirkung: 14. Oktober 2024 bis 15. November 2024
  • Bauprojekt drei Wasserbaupläne: ab 2025

Mehr zum Thema

  • Gewässerrichtplan Hasliaare

  • Mitwirkung Wasserbauplan Aare / Aareschlucht bis Brienzersee (Hasliaare)

Bildergalerie

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