Logo Kanton Bern / Canton de BerneDie Aare im Kanton Bern

Farhubel

Das Aareufer auf Belper Seite wurde im Winter 2019/20 auf der Strecke Hunzigenbrücke bis ca. 100 m unterhalb der alten Schwellihütte auf einer Länge von rund 850 m saniert. Die teilweise neue Uferbestockung ist gut angewachsen, das Projekt ist seit 2023 abgeschlossen.

Blocksteinbuhne bei Niederwasser, März 2020

Ausgangslage

Am linken Aareufer unterhalb der Hunzigenbrücke besteht ein Damm, welcher für den Hochwasserschutz von Belp und dem Flugplatz Belpmoos von zentraler Bedeutung ist. Dieser Damm wurde bis 2019 durch Betonbuhnen (Sporen) am Ufer der Aare vor Erosion geschützt. Die teilweise 70-jährigen Buhnen waren in einem schlechten Zustand oder sogar vollständig weggespült. Es war eine Frage der Zeit, bis der Damm seine Wirkung als Hochwasserschutz verlieren würde.

Projektperimeter Farhubel

Projektmassnahmen

Im erwähnten Aareabschnitt wurden die bestehenden 7 grossen Betonbuhnen durch 17 zeitgemässe, kleinere Blocksteinbuhnen und 2 wilde Holzbuhnen ersetzt. Die Blocksteine haben ein Gewicht von 2 bis 5 Tonnen, der Kern der Buhnen besteht aus Schroppen (Steine grösser als Schotter). Die wilden Holzbuhnen wurden aus dicken Holzstämmen mit einem Durchmesser von bis zu 60 cm erstellt. Die Wurzelstöcke werden ebenfalls verbaut, die vor allem als Fischunterstände dienen. Dadurch kann der Uferschutz des Damms und somit der Hochwasserschutz langfristig sichergestellt werden. Zusätzlich wird das Ufer durch den Einbau von Holzstrukturen ökologisch aufgewertet. Diese dienen Fischen und anderen Lebewesen als vielfältiger Lebensraum.

Das Projekt wurde im Herbst 2018 öffentlich aufgelegt und ist am 20. Juni 2019 genehmigt worden. Die Bauarbeiten fanden von Oktober 2019 bis April 2020 statt.

Oberhalb des Projekts Farhubel befindet sich das Projekt «Obere Belpau» in der Planungsphase (Verlinkung auf die Projektseite).

Wilde Holzbuhnen

Eine wilde Holzbuhne - wie sie im Abschnitt Aare, Farhubel gebaut wurden - bietet durch ihre vielfältigen Strukturen im Niederwasserbereich wertvolle Fischunterstände und aquatische Habitate. Neuartig ist, dass nicht nur Rundholz, sondern ganze Baumstämme inklusiv Wurzelstöcke verbaut werden. Mit der Holzbuhne kann eine gewässernahe Beschattung mit standortheimischen Gehölzen erreicht werden, deren Wurzeln mittelfristig die Funktionalität des Holzgerüstes ersetzen und den Erosionsschutz des Ufers sicherstellen. Ziel ist, dass eine naturnahe und selbsterhaltende Konstruktion erschaffen wird. Die Technik dieser wilden Holzbuhnen stammt aus Nordamerika und ist auch unter dem Namen "Engineered Log Jam" bekannt. "Engineered Log Jam" bedeutet frei übersetzt "bautechnisch erstellter Baumstammhaufen". Hier an der Aare muss dieser Baumstammhaufen trotz allem die Funktion einer Buhne erfüllen, daher verwenden wir den Begriff "wilde Holzbuhne".

Wilde Holzbuhne im Bau (15.11.2019)
Wilde Holzbuhne im Bau (21.11.2019)
Frisch humusierte Holzbuhne (09.12.2019)

Projektunterlagen

  • Aareufer beim Farhubel in Belp naturnah umgestaltet

Bildergalerie

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